Viele Menschen träumen davon, ihr eigenes Geschäft zu führen. Doch was passiert, wenn man nach vielen Jahren als Selbständige oder Selbständiger merkt, dass es nicht mehr passt? Gerade mit 50+ stellen sich dann viele Fragen: Wie finde ich einen Job im Angestelltenverhältnis? Wie komme ich psychologisch mit diesem großen Wechsel zurecht? Was bedeutet es für meine Rente? Und vor allem: Wie kann ich Altersarmut vermeiden, wenn ich bisher kaum Rücklagen gebildet habe?
In diesem Blogbeitrag bekommst Du Antworten auf all diese Fragen. Ich zeige Dir, warum es nie zu spät ist, aus der Selbständigkeit auszusteigen, welche Vorteile das Angestelltenverhältnis bietet, und was Du konkret tun kannst, um Deine finanzielle Zukunft abzusichern.
Inhaltsverzeichnis
- Warum viele mit 50+ die Selbständigkeit aufgeben
- Psychologische Aspekte: Neustart im Angestelltenverhältnis
- Die Vorteile: Rente und soziale Absicherung
- Wechsel von privater in gesetzliche Krankenversicherung
- Was tun, wenn kein Vermögen da ist? Altersarmut vermeiden
- Schritt-für-Schritt-Anleitung: So findest Du einen Job mit 50+
- Häufige Fragen (FAQ)
1. Warum viele mit 50+ die Selbständigkeit aufgeben
Das Thema „Selbständigkeit aufgeben“ ist für viele Menschen mit 50+ oft mit Scham, Angst oder Unsicherheit verbunden. Jahrelang war man stolz darauf, das eigene Geschäft aufgebaut zu haben, unabhängig zu sein, sich selbst zu finanzieren. Doch irgendwann kommt für viele der Moment, wo sie merken: Ich kann oder will so nicht mehr weitermachen.
Hier schauen wir uns genau an, warum das so ist, welche Gründe dahinterstecken, was typisch ist für diese Altersgruppe und warum es absolut in Ordnung – ja sogar oft klug – ist, diesen Schritt zu gehen.
1️⃣ Wirtschaftlicher Druck
Viele Selbständige kämpfen schon lange mit wirtschaftlichem Druck. Aufträge werden weniger, der Markt verändert sich, die Konkurrenz wächst. Das gilt besonders in Bereichen wie:
- Coaching und Beratung → Viele neue Anbieter:innen, oft billiger, oft jünger.
- Handwerk und Dienstleistungen → Preis- und Kostendruck durch große Anbieter oder Billigkonkurrenz.
- Freelancer:innen in Medien oder IT → Schwankende Nachfrage, oft Projektarbeit, keine langfristige Planung möglich.
Gerade mit 50+ fehlt oft die Energie, um nochmal von vorne anzufangen, sich neu zu positionieren oder aggressiv zu akquirieren.
2️⃣ Gesundheitliche Gründe
Die Realität: Viele Selbständige haben über Jahre Raubbau an sich betrieben. Lange Arbeitszeiten, kaum Urlaub, permanente Verantwortung – das geht an die Substanz.
Häufige Folgen:
- Erschöpfung und Burnout
- Rückenprobleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Depressionen oder Angststörungen
Mit zunehmendem Alter dauert die Regeneration länger, Krankheiten schlagen stärker zu. Dann ist der Gedanke: „Vielleicht ist ein Angestelltenjob mit geregelten Arbeitszeiten und Krankengeld doch keine schlechte Idee.“
3️⃣ Sorge um die Altersvorsorge
Das Thema Rente ist für Selbständige oft heikel.
Viele haben nie oder nur sporadisch in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt. Private Altersvorsorge wurde vielleicht aufgebaut – oder auch nicht. Immobilien? Aktien? Oft Fehlanzeige.
Wer mit 50+ merkt, dass das eigene Unternehmen nicht genug abwirft, um noch große Rücklagen zu bilden, beginnt zu rechnen: Wie viele Jahre habe ich noch? Wie kann ich die Rente aufbessern?
Hier bietet das Angestelltenverhältnis einen klaren Vorteil:
✅ Monatliche Rentenbeiträge vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
✅ Möglichkeit, betriebliche Altersvorsorge aufzubauen.
✅ Zugang zu sozialer Absicherung (Krankengeld, Arbeitslosengeld, Pflegeversicherung).
4️⃣ Familiäre Veränderungen
Viele Selbständige starten ihr Geschäft in einer Phase, wo sie relativ frei und flexibel sind. Doch mit 50+ verändern sich die familiären Rahmenbedingungen:
- Kinder ziehen aus, man will (oder muss) finanziell neu planen.
- Eltern werden pflegebedürftig, und man braucht Stabilität, um zu helfen.
- Die Partnerschaft verändert sich – vielleicht steht eine Trennung oder Scheidung an, was die finanzielle Basis erschüttert.
All das führt dazu, dass der Wunsch nach Sicherheit wächst.
5️⃣ Wunsch nach weniger Verantwortung
Es klingt hart, aber viele Selbständige sind einfach müde, ständig allein verantwortlich zu sein.
- Keine Urlaubsvertretung.
- Kein Krankheitsausfall.
- Immer selbst dafür zuständig, dass Geld reinkommt.
Im Angestelltenverhältnis dagegen gibt es:
✅ Ein Team, das mitträgt.
✅ Urlaubstage, auf die man Anspruch hat.
✅ Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Gerade mit 50+ entdecken viele, dass sie diese Vorteile genießen wollen – ohne schlechtes Gewissen.
6️⃣ Marktveränderungen und Digitalisierung
Die letzten Jahre haben gezeigt, wie stark Märkte sich durch Digitalisierung, Globalisierung und Plattformökonomie verändert haben. Viele klassische Geschäftsmodelle geraten unter Druck:
- Handwerksbetriebe konkurrieren mit Online-Plattformen.
- Einzelhändler:innen kämpfen gegen Amazon & Co.
- Berater:innen müssen sich gegen digitale Tools und KI behaupten.
Wer nicht die Energie oder die finanziellen Mittel hat, um das eigene Geschäft radikal zu transformieren, zieht oft den Schlussstrich.
7️⃣ Corona-Folgen und Krisen
Die Corona-Pandemie war für viele der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
-
Wegbrechende Aufträge.
-
Schulden, um das Geschäft über Wasser zu halten.
-
Psychische Belastung durch Unsicherheit.
Auch jetzt, nach der Pandemie, kämpfen viele Branchen mit der Erholung. Dazu kommen neue Unsicherheiten: Inflation, Fachkräftemangel, geopolitische Krisen.
8️⃣ Was sagt die Forschung dazu?
Studien zeigen, dass der Wechsel aus der Selbständigkeit ins Angestelltenverhältnis gar nicht so selten ist. Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) wechseln jedes Jahr Tausende aus der Selbständigkeit zurück in ein Anstellungsverhältnis – oft aus den oben genannten Gründen.
Besonders spannend: Viele berichten, dass sie die Entscheidung im Nachhinein als richtig empfinden, weil sie wieder Teil eines Teams sind, weniger einsam arbeiten und finanziell stabiler dastehen.
9️⃣ Typische Branchen, in denen gewechselt wird
Besonders häufig finden wir diesen Wechsel bei:
- Freien Journalist:innen, Texter:innen, Übersetzer:innen
- Coach:innen, Berater:innen
- Kleinunternehmer:innen in Handel und Gastronomie
- Handwerker:innen und Dienstleistungsbetrieben
In größeren Betrieben oder Organisationen finden sie oft gute Anstellungsmöglichkeiten, weil sie viel praktische Erfahrung, Kundenorientierung und Eigeninitiative mitbringen.
🔍 Warum es KEIN Scheitern ist
Ganz wichtig: Selbständigkeit aufzugeben bedeutet nicht zu scheitern.
Es ist ein Zeichen von Stärke, wenn Du erkennst, dass sich Deine Prioritäten verändert haben. Wirtschaftlich und psychologisch ist es oft die bessere Entscheidung, rechtzeitig umzusteuern, statt zu warten, bis nichts mehr geht.
💬 Stimmen von Betroffenen
„Ich habe 25 Jahre lang ein kleines Geschäft geführt. Irgendwann ging es einfach nicht mehr. Heute arbeite ich als Fachverkäuferin in einem großen Unternehmen – und ich bin glücklich damit.“ – Susanne, 54
„Als Berater habe ich mich selbstständig gemacht, aber mit 52 habe ich gemerkt, dass ich den Druck nicht mehr will. Jetzt bin ich angestellt bei einem großen Beratungsunternehmen. Ich genieße es, Urlaub nehmen zu können, ohne ständig ans Geschäft zu denken.“ – Thomas, 55
🏁 Zusammenfassung
Viele Selbständige geben mit 50+ auf, weil:
✅ die wirtschaftliche Lage unsicher ist,
✅ die Gesundheit nicht mehr mitmacht,
✅ sie sich bessere Altersvorsorge wünschen,
✅ sie weniger Verantwortung wollen,
✅ oder die familiären Umstände es nötig machen.
Es ist kein Scheitern, sondern oft eine kluge und vorausschauende Entscheidung.
2. Psychologische Aspekte: Neustart im Angestelltenverhältnis
Der Wechsel von der Selbständigkeit ins Angestelltenverhältnis ist nicht nur eine berufliche Veränderung – er bedeutet auch einen tiefgreifenden psychologischen Wandel.
Viele, die diesen Schritt mit 50+ wagen, kämpfen mit inneren Hürden, Zweifeln und Ängsten. Doch es gibt auch Chancen, neue Perspektiven und ganz konkrete Strategien, wie man diesen Neustart mental gut meistert.
1️⃣ Identitätsverlust: Wer bin ich ohne mein eigenes Geschäft?
Viele Selbständige definieren sich stark über ihre Arbeit. „Ich bin Unternehmer:in“, „Ich bin mein eigener Chef“, „Ich mache mein eigenes Ding“ – diese Sätze sind nicht nur Statements, sondern ein Teil der Identität.
Wenn man diese Rolle aufgibt, stellt sich plötzlich die Frage: Wer bin ich dann?
Das kann Gefühle von:
- Verlust,
- Trauer,
- Scham,
- oder Versagen
auslösen.
Hier ist es wichtig zu erkennen: Du bist mehr als Dein Job.
Deine Fähigkeiten, Erfahrungen und Deine Persönlichkeit bleiben – auch, wenn Du die Rolle wechselst.
2️⃣ Selbstwert und Stolz: Ist das ein Rückschritt?
Viele empfinden es als Rückschritt, plötzlich „für jemand anderen“ zu arbeiten. Sie fühlen sich, als ob sie gescheitert wären oder „kleiner“ gemacht werden.
Das Problem: Wir leben in einer Gesellschaft, die Selbständigkeit oft glorifiziert – als ultimative Form der Freiheit und Selbstverwirklichung. Doch das Angestelltenverhältnis hat genauso viel Wert.
✅ Du bringst als Ex-Selbständige:r einen wertvollen Schatz an Erfahrungen mit.
✅ Dein Wissen, Deine Eigeninitiative, Deine Belastbarkeit sind für Arbeitgeber:innen oft ein großer Gewinn.
Es hilft, sich klarzumachen: Nicht die Form der Arbeit bestimmt Deinen Wert, sondern das, was Du daraus machst.
3️⃣ Kontrollverlust: Plötzlich wieder Anweisungen befolgen
Ein zentraler psychologischer Knackpunkt: In der Selbständigkeit entscheidest Du alles selbst. Im Angestelltenverhältnis hast Du Vorgesetzte, Strukturen, Regeln.
Das kann sich einschränkend anfühlen – vor allem, wenn Du lange eigenständig warst.
Doch:
✅ Es kann auch entlastend sein.
Du musst nicht mehr alles allein stemmen, kannst Verantwortung teilen und Dich auf Deine Aufgaben konzentrieren.
Ein Tipp aus der Arbeitspsychologie:
➡ Fokussiere Dich auf die Bereiche, in denen Du weiterhin Einfluss hast.
Das gibt Dir ein Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit, auch in einem neuen Umfeld.
4️⃣ Teamarbeit und Integration: Wieder Teil eines Systems sein
Viele Selbständige arbeiten jahrelang allein oder mit kleinen Teams. Die Integration in ein größeres Unternehmen oder eine Organisation kann zunächst einschüchternd wirken:
- Wie komme ich mit den Kolleg:innen klar?
- Wie passe ich in bestehende Strukturen?
- Wie finde ich meinen Platz?
Hier ist es wichtig, mit Offenheit und Lernbereitschaft reinzugehen.
✅ Nicht als „Ich weiß alles besser, ich war ja mal Chef:in“, sondern als jemand, der bereit ist, sich einzufügen und gleichzeitig seine Erfahrungen einzubringen.
✅ Aktiv zuhören, nachfragen, sich einarbeiten – das wird von Kolleg:innen und Vorgesetzten geschätzt.
5️⃣ Angst vor Ablehnung: Wie werde ich wahrgenommen?
Viele fürchten, als „zu alt“ oder „nicht anpassungsfähig“ gesehen zu werden. Das kann dazu führen, dass man sich zurückzieht oder zu hart an sich arbeitet.
Mein Tipp:
✅ Sprich offen über Deine Motivation, warum Du wechseln willst.
✅ Sei authentisch. Niemand erwartet, dass Du sofort alles perfekt machst.
✅ Betone Deine Lernbereitschaft und Deine Vorteile: Lebenserfahrung, Reife, Durchhaltevermögen.
6️⃣ Psychologische Vorteile des Angestelltenverhältnisses
Es gibt auch viele positive Aspekte, die häufig unterschätzt werden:
- Weniger Einsamkeit: Du bist Teil eines Teams, hast soziale Kontakte.
- Weniger Verantwortung: Du musst nicht mehr alles allein entscheiden.
- Mehr Struktur: Feste Arbeitszeiten, klare Aufgaben, definierte Ziele.
- Bessere Work-Life-Balance: Abends Feierabend, Urlaubstage, Krankengeld.
Viele ehemalige Selbständige berichten nach einiger Zeit, dass sie sich wohler, sicherer und weniger gestresst fühlen.
7️⃣ Konkrete Tipps zur mentalen Vorbereitung
✅ Akzeptiere den Wandel: Veränderung ist normal. Es ist kein Zeichen von Schwäche, sich neu zu orientieren.
✅ Hole Dir Unterstützung: Sprich mit Freund:innen, Familie, Coach:innen oder Berater:innen.
✅ Trainiere mentale Flexibilität: Sei offen für Neues, probiere Dich aus.
✅ Setze realistische Erwartungen: Der perfekte Job kommt nicht sofort – gib Dir Zeit.
✅ Feiere kleine Erfolge: Jeder Schritt, jede Bewerbung, jedes Gespräch ist ein Fortschritt.
8️⃣ Coaching und psychologische Beratung
Wenn die Umstellung schwerfällt, lohnt sich ein professionelles Coaching. Dort kannst Du:
- Alte Muster reflektieren,
- Deine Stärken herausarbeiten,
- Bewerbungsstrategien entwickeln,
- mentale Blockaden abbauen.
Adressen findest Du z.B. hier:
- https://www.psychologen-im-netz.de
- https://www.bdp-verband.de
- https://www.psycheplus.de
9️⃣ Beispiele aus der Praxis
Brigitte, 56: „Ich hatte Angst, im Team nicht akzeptiert zu werden. Aber als ich offen über meine Erfahrungen sprach und gleichzeitig zeigte, dass ich lernen will, wurde ich schnell integriert.“
Rainer, 58: „Es war hart, nach 30 Jahren Chef zu sein, plötzlich wieder Anweisungen zu befolgen. Aber ich habe gemerkt, dass es auch Freiheit bedeutet: Ich kann meine Arbeit machen, ohne alles drumherum regeln zu müssen.“
🔍 Was sagt die Forschung?
Laut einer Studie des Instituts für Arbeitspsychologie (IfA) zeigen Menschen, die im späteren Alter beruflich umsteigen, oft eine hohe Resilienz und Anpassungsfähigkeit – wenn sie offen bleiben und sich Unterstützung holen.
🏁 Zusammenfassung
Der Wechsel ins Angestelltenverhältnis ist ein großer psychologischer Schritt. Er bedeutet:
✅ Loslassen von alten Identitäten,
✅ Annehmen neuer Rollen,
✅ Offenheit für Teamarbeit,
✅ und die Fähigkeit, sich selbst wertzuschätzen – unabhängig vom Jobtitel.
Es ist kein Rückschritt, sondern eine Transformation.
3. Die Vorteile: Rente und soziale Absicherung
Viele, die aus der Selbständigkeit kommen, unterschätzen zunächst, wie groß die Vorteile eines Angestelltenverhältnisses gerade in Sachen Rente, Versicherung und sozialer Sicherheit sind. Besonders mit 50+ kann dieser Wechsel einen entscheidenden Unterschied machen, um Altersarmut zu vermeiden und sich abzusichern.
In diesem Abschnitt schauen wir uns im Detail an:
✅ Welche Vorteile das Angestelltenverhältnis bietet,
✅ warum sich der Wechsel auch „spät“ noch lohnt,
✅ wie Du Deine Rente verbessern kannst,
✅ und welche zusätzlichen Optionen es gibt.
1️⃣ Grundlage: Was fehlt Selbständigen oft?
In Deutschland sind Selbständige grundsätzlich nicht automatisch in der gesetzlichen Rentenversicherung.
Das heißt:
- Kein Aufbau von Rentenpunkten.
- Keine Absicherung bei Erwerbsunfähigkeit.
- Keine Absicherung für Angehörige.
Viele verlassen sich auf private Altersvorsorge – doch die ist oft lückenhaft. Warum?
- Hohe laufende Kosten.
- Investition in das eigene Geschäft statt in Rücklagen.
- Keine Zeit oder kein Wissen, um sich um Finanzplanung zu kümmern.
Mit 50+ merken viele: Es ist zu wenig da.
2️⃣ Was bringt das Angestelltenverhältnis konkret?
Als Angestellte:r bist Du automatisch in mehreren sozialen Sicherungssystemen abgesichert:
✅ Gesetzliche Rentenversicherung
Du und Dein Arbeitgeber zahlen gemeinsam Beiträge ein (2025: etwa 18,6 % des Bruttolohns).
➡ Jeder Monat bringt Dir Rentenpunkte.
➡ Diese Punkte bestimmen später Deine Rente.
➡ Auch „nur“ 10–15 Jahre Einzahlung können die spätere Grundsicherung spürbar verbessern.
✅ Krankenversicherung
Angestellte sind gesetzlich krankenversichert.
➡ Arztkosten, Medikamente, Reha-Maßnahmen – alles abgedeckt.
➡ Familienmitglieder oft mitversichert.
✅ Pflegeversicherung
Absicherung, falls Du pflegebedürftig wirst.
✅ Arbeitslosenversicherung
Falls Du den Job verlierst, hast Du Anspruch auf Arbeitslosengeld.
✅ Unfallversicherung
Bei Arbeitsunfällen bist Du geschützt.
3️⃣ Rententechnisch lohnt sich auch ein später Einstieg
Viele fragen: „Lohnt sich das mit über 50 überhaupt noch?“
Ja – und zwar aus mehreren Gründen:
✅ Jeder Beitrag zählt. Selbst kleine Beträge verbessern Deine Ansprüche.
✅ Ab 63 kannst Du bei bestimmten Voraussetzungen in Rente gehen, ab 67 sowieso.
✅ Du kannst zusätzlich freiwillig mehr einzahlen, um Abschläge auszugleichen.
Beispielrechnung (vereinfacht):
- Du verdienst 2500 € brutto.
- Davon gehen ca. 9,3 % in die Rentenkasse = ca. 232 € pro Monat.
- Pro Jahr sammelst Du etwa 1 Rentenpunkt (je nach Durchschnittsverdienst).
- Aktuell ist ein Rentenpunkt etwa 37,60 € monatliche Rente wert (Stand 2025).
Das heißt: Auch 10 Jahre Arbeit können Dir später ca. 376 € zusätzliche Rente bringen – plus eventuell betriebliche Altersvorsorge!
4️⃣ Betriebliche Altersvorsorge: Ein Riesenvorteil
Viele Arbeitgeber:innen bieten eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) an.
Das bedeutet:
- Ein Teil Deines Gehalts (oft steuer- und sozialabgabenfrei) wird in eine zusätzliche Rentenversicherung eingezahlt.
- Viele Arbeitgeber:innen geben einen Zuschuss.
- Du baust Dir so eine zusätzliche Rente auf, ohne alles selbst finanzieren zu müssen.
Gerade als Ex-Selbständige:r lohnt es sich, hier aktiv nachzufragen und mit der Personalabteilung zu sprechen.
5️⃣ Kranken- und Pflegeversicherung: Wichtige Sicherheiten
Als Selbständige:r musst Du oft privat oder freiwillig gesetzlich versichert sein – und das ist teuer.
Im Angestelltenverhältnis übernimmt der Arbeitgeber:
✅ Die Hälfte der Beiträge.
✅ Die Abwicklung und Anmeldung.
Gerade im Alter, wo Gesundheitskosten steigen, ist das eine enorme Entlastung.
6️⃣ Absicherung der Angehörigen
In der gesetzlichen Rentenversicherung bist Du auch bei Tod oder Erwerbsunfähigkeit abgesichert.
Das heißt:
- Deine Hinterbliebenen (Ehepartner:in, Kinder) haben Anspruch auf Witwen-/Waisenrente.
- Bei Erwerbsminderung kannst Du selbst Unterstützung beantragen.
Das gibt vielen ein Gefühl von Sicherheit – auch wenn sie selbst noch arbeiten können.
7️⃣ Welche zusätzlichen Möglichkeiten gibt es?
✅ Freiwillige Nachzahlungen
Selbständige können freiwillig Rentenbeiträge nachzahlen, z. B. um Pflichtjahre zu erfüllen.
Infos: https://www.deutsche-rentenversicherung.de
✅ Minijobs mit Rentenbeiträgen
Auch Minijobs können rentenwirksam sein – wichtig: Rentenversicherungspflicht nicht abwählen!
✅ Nebenjobs und Zusatzverdienst
Wer noch Energie hat, kann parallel zum Angestelltenjob etwas dazuverdienen und so die Altersvorsorge stärken.
8️⃣ Beratungsangebote nutzen
Die Deutsche Rentenversicherung bietet kostenlose Beratungen, um:
- die eigene Rentensituation zu klären,
- Nachzahlungsoptionen zu prüfen,
- individuelle Strategien zu entwickeln.
Ich empfehle: Vereinbare unbedingt einen Beratungstermin.
➡ https://www.deutsche-rentenversicherung.de
9️⃣ Psychologische Entlastung durch Sicherheit
Viele berichten, dass sie nach dem Wechsel ins Angestelltenverhältnis psychologisch entspannter sind, weil:
✅ Sie endlich sozial abgesichert sind.
✅ Sie nicht mehr alles selbst regeln müssen.
✅ Sie das Gefühl haben, „mit jedem Monat etwas aufzubauen“.
Das kann die Lebensqualität erheblich verbessern – auch, wenn das Einkommen zunächst niedriger ist als zu den besten Selbständigkeitszeiten.
🔍 Was sagen die Expert:innen?
Laut einem Bericht des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) ist der späte Wechsel ins Angestelltenverhältnis eine wichtige Möglichkeit, um Altersarmut zu verhindern.
Gerade Frauen und Soloselbständige profitieren stark von der Kombination aus Rentenpunkten, betrieblicher Altersvorsorge und sozialer Absicherung.
🏁 Zusammenfassung
Der Wechsel ins Angestelltenverhältnis bringt mit 50+ viele Vorteile:
✅ Du baust Rentenansprüche auf.
✅ Du bist sozial abgesichert.
✅ Du kannst betriebliche Altersvorsorge nutzen.
✅ Du hast Zugang zu Krankengeld, Pflegeversicherung und Arbeitslosengeld.
✅ Du entlastest Dich psychologisch.
Auch wenn der Schritt groß wirkt: Rententechnisch und sozial ist es oft die beste Entscheidung, die Du jetzt treffen kannst.
Quellen für diesen Abschnitt:
- https://www.deutsche-rentenversicherung.de
- https://www.dia-vorsorge.de
- https://www.test.de
- https://www.bmas.de
4. Wechsel von privater in gesetzliche Krankenversicherung: Wann ist es möglich und warum lohnt es sich?
Viele Selbständige sind privat krankenversichert – oft, weil es am Anfang der Karriere günstiger war oder weil man sich damals bewusst gegen die gesetzliche Krankenversicherung entschieden hat.
Doch mit 50+, wenn das Einkommen schwankt oder sinkt und die Beiträge in der privaten Versicherung (PKV) steigen, wird der Wunsch nach einem Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) oft groß.
In diesem Abschnitt schauen wir uns an:
✅ Unter welchen Voraussetzungen der Wechsel zurück möglich ist,
✅ warum sich der Wechsel lohnt,
✅ welche Vorteile die gesetzliche Krankenversicherung bietet,
✅ und was Du konkret tun kannst.
1️⃣ Warum wollen viele aus der PKV raus?
Mit steigendem Alter steigen die PKV-Beiträge stark an.
Das liegt daran, dass:
- Das Krankheitsrisiko zunimmt.
- Altersrückstellungen oft nicht ausreichen, um die Beiträge stabil zu halten.
- Die privaten Anbieter die Kostensteigerungen im Gesundheitssystem direkt an die Versicherten weitergeben.
Viele Selbständige mit 50+ zahlen dann mehrere Hundert Euro im Monat – oft mehr, als sie sich leisten können.
Dazu kommen oft:
- Hohe Selbstbehalte,
- Vorauszahlungen für Behandlungen,
- Streitigkeiten bei der Kostenübernahme.
Kein Wunder also, dass viele sich fragen: Kann ich zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln?
2️⃣ Wann ist der Wechsel möglich?
Hier kommt die entscheidende Regel:
👉 Personen über 55 Jahre haben in der Regel KEINE Möglichkeit mehr, in die gesetzliche Krankenversicherung zu wechseln.
Der Gesetzgeber will verhindern, dass Menschen nur dann wechseln, wenn sie alt und krank sind, nachdem sie jahrelang von den Vorteilen der PKV profitiert haben.
Das bedeutet:
✅ Wenn Du unter 55 bist → hast Du gute Chancen, unter bestimmten Bedingungen zu wechseln.
✅ Wenn Du über 55 bist → fast keine Chance, außer in sehr speziellen Härtefällen (z. B. Grundsicherung).
3️⃣ Welche Wechselwege gibt es?
➤ Wechsel als Selbständige:r
Einfach aus der PKV in die GKV zurück, nur weil man es will?
Nein, so einfach geht es leider nicht.
Aber:
✅ Wenn Du Dein selbständiges Einkommen aufgibst und eine sozialversicherungspflichtige angestellte Tätigkeit aufnimmst, bist Du automatisch wieder versicherungspflichtig – und kannst in die GKV wechseln.
Wichtig:
-
Das Angestelltenverhältnis muss über der Versicherungspflichtgrenze liegen (aktuell ca. 69.300 €/Jahr, Stand 2025).
-
Liegt Dein Gehalt darunter, bist Du pflichtversichert – das öffnet Dir den Weg in die GKV.
➤ Wechsel über Arbeitslosigkeit
Wenn Du arbeitslos wirst und Arbeitslosengeld I beziehst, wirst Du ebenfalls wieder gesetzlich versichert.
➤ Wechsel über Familienversicherung
Wenn Du verheiratet bist und Dein:e Ehepartner:in gesetzlich versichert ist, kannst Du bei geringem oder keinem Einkommen familienversichert werden.
4️⃣ Warum lohnt sich der Wechsel?
✅ Beiträge richten sich nach Einkommen, nicht nach Risiko
In der GKV zahlst Du einen Prozentsatz Deines Einkommens (ca. 14–15 %), nicht altersabhängig.
→ Weniger Stress bei steigenden Gesundheitskosten.
✅ Solidargemeinschaft
Die gesetzlichen Kassen nehmen alle auf – ohne Risikozuschläge, ohne Gesundheitsprüfung.
✅ Beitragsfreiheit für Kinder und Ehepartner:innen
In der Familienversicherung sind Kinder und oft auch Ehepartner:innen kostenlos mitversichert.
✅ Kostensicherheit
Keine Vorauszahlungen, keine bösen Überraschungen bei Rechnungen.
✅ Pflegeversicherung inklusive
Automatisch abgesichert, ohne zusätzliche Verträge.
5️⃣ Was passiert, wenn ein Wechsel nicht mehr möglich ist?
Wenn Du über 55 bist und nicht mehr wechseln kannst, solltest Du:
✅ Mit Deiner PKV über Beitragsentlastungstarife oder den Basistarif sprechen.
✅ Prüfen, ob Du Anspruch auf staatliche Unterstützung (z. B. Grundsicherung) hast.
✅ Dich frühzeitig beraten lassen – z. B. bei Verbraucherzentralen oder unabhängigen Versicherungsberatern.
6️⃣ Wo kannst Du Dich beraten lassen?
Hier einige Anlaufstellen:
- https://www.verbraucherzentrale.de
- https://www.patientenberatung.de
- https://www.gkv-spitzenverband.de
🏁 Zusammenfassung
✅ Unter 55 Jahre → Angestelltenjob annehmen → zurück in die gesetzliche Krankenversicherung.
✅ Über 55 Jahre → kaum Chancen, außer bei Grundsicherung.
✅ Vorteile der GKV: stabile Beiträge, Mitversicherung der Familie, keine Gesundheitsprüfung, volle Absicherung.
Wenn Du aktuell privat versichert bist und überlegst, in die GKV zu wechseln, handle rechtzeitig – denn mit zunehmendem Alter schließt sich die Tür.
Quellen für diesen Abschnitt:
- https://www.verbraucherzentrale.de
- https://www.gkv-spitzenverband.de
- https://www.patientenberatung.de
- https://www.pkv.de
5. Was tun, wenn kein Vermögen da ist? Altersarmut vermeiden
Viele Selbständige mit 50+ stehen vor einer bitteren Realität:
✅ Kaum oder keine Altersvorsorge.
✅ Keine Immobilien oder Ersparnisse.
✅ Wenige Jahre bis zum Ruhestand.
Aber: Es ist nie zu spät, aktiv zu werden.
In diesem Abschnitt zeige ich Dir:
✅ Was Du konkret tun kannst, um Altersarmut zu vermeiden,
✅ welche staatlichen Hilfen es gibt,
✅ und wie Du Deine finanzielle Basis sicherst.
1️⃣ Bestandsaufnahme machen
Der erste Schritt:
✅ Überblick verschaffen.
- Wie hoch ist Dein aktuelles Einkommen?
- Wie hoch sind Deine monatlichen Ausgaben?
- Welche Rentenansprüche hast Du bisher aufgebaut?
- Gibt es private Versicherungen oder Rücklagen?
Tipp: Lass Dir von der Deutschen Rentenversicherung eine Rentenauskunft erstellen → https://www.deutsche-rentenversicherung.de
2️⃣ Zurück ins Angestelltenverhältnis
Auch wenn Du bisher selbständig warst:
✅ Jede sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bringt Rentenpunkte.
✅ Auch Teilzeitjobs, Minijobs (wenn rentenversicherungspflichtig) oder Midijobs lohnen sich.
Je länger Du einzahlen kannst, desto höher fällt später die Rente aus.
3️⃣ Freiwillige Rentenzahlungen prüfen
Als Selbständige:r kannst Du auch freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen.
Das lohnt sich besonders, wenn:
-
Du die Mindestversicherungszeiten für die Rente noch nicht erfüllt hast.
-
Du Abschläge ausgleichen willst.
Infos: https://www.deutsche-rentenversicherung.de
4️⃣ Grundsicherung im Alter beantragen
Wenn alle Stricke reißen, hast Du Anspruch auf Grundsicherung im Alter.
Das ist kein „Almosen“, sondern ein gesetzlicher Anspruch.
✅ Voraussetzung: Dein Einkommen und Vermögen reichen nicht, um den Lebensunterhalt zu decken.
✅ Höhe: abhängig von Wohnkosten, Bedarf, Einkommen.
Infos: https://www.bmas.de
5️⃣ Zusatzverdienst im Ruhestand
Du kannst auch im Ruhestand arbeiten und dazuverdienen.
✅ Es gibt Freibeträge, die nicht auf die Rente angerechnet werden.
✅ Achte darauf, dass Du unter bestimmten Einkommensgrenzen bleibst, um Abzüge zu vermeiden.
6️⃣ Beratung nutzen
Lass Dich beraten, um alle Möglichkeiten zu prüfen:
- Deutsche Rentenversicherung: Rentenberatung
- Sozialverbände (z. B. VdK): Hilfe bei Grundsicherung
- Arbeitsagentur: Vermittlung in Teilzeit- oder Minijobs
🏁 Zusammenfassung
✅ Überblick verschaffen.
✅ Möglichst viel einzahlen (Angestelltenjob, Minijobs, freiwillige Beiträge).
✅ Staatliche Unterstützung prüfen.
✅ Zusatzverdienst einplanen.
✅ Hilfe holen, um alle Optionen zu nutzen.
6. Schritt-für-Schritt-Anleitung: So findest Du einen Job mit 50+
Der Gedanke, mit 50+ nochmal einen neuen Job zu suchen – vielleicht sogar nach vielen Jahren in der Selbständigkeit – kann überwältigend sein. Du stellst Dir Fragen wie:
- Wer stellt mich in meinem Alter noch ein?
- Wie bewerbe ich mich richtig?
- Wie überzeuge ich, obwohl ich aus der Selbständigkeit komme?
Die gute Nachricht: Viele Unternehmen suchen gezielt nach erfahrenen Mitarbeitenden. Dein Wissen, Deine Kontakte, Deine Fähigkeit zur Eigenverantwortung sind echte Pluspunkte.
Hier bekommst Du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Du den Einstieg schaffst.
1️⃣ Bilanz ziehen: Was kannst Du? Was willst Du?
Bevor Du Bewerbungen schreibst, solltest Du Dir klarwerden:
✅ Welche Fähigkeiten habe ich?
- Fachkenntnisse, die für Angestelltenjobs relevant sind.
- Organisation, Kommunikation, Führung, Projektmanagement.
- Besondere Erfahrungen aus der Selbständigkeit.
✅ Was will ich?
- Vollzeit, Teilzeit oder Minijob?
- Welche Branche interessiert mich?
- Welche Art von Team oder Aufgabe passt zu mir?
✅ Was geht gesundheitlich und familiär?
- Wie viel Belastung kannst Du Dir noch zumuten?
- Brauchst Du flexible Arbeitszeiten?
Tipp: Schreib das alles auf! Ein klarer Überblick hilft Dir später beim Formulieren von Bewerbungen.
2️⃣ Bewerbungsunterlagen aktualisieren
Viele Selbständige haben seit Jahren keine Bewerbung mehr geschrieben. Daher:
✅ Lebenslauf aktualisieren
- Betone Deine wichtigsten Stationen, auch als Selbständige:r.
- Zeige klare Erfolge: z. B. Umsatzsteigerungen, wichtige Projekte, Kundinnen und Kunden.
- Keine Angst vor Lücken – erkläre sie ehrlich und selbstbewusst.
✅ Anschreiben formulieren
- Erkläre, warum Du jetzt ins Angestelltenverhältnis wechseln willst.
- Betone Deine Motivation und Deine Vorteile.
- Zeige, dass Du lernbereit bist.
Tipp: Lass Unterlagen von Freund:innen, einem Coach oder einer Beratungsstelle gegenlesen.
3️⃣ Netzwerk nutzen
Viele Jobs werden nicht über offizielle Stellenausschreibungen vergeben, sondern über Kontakte.
✅ Sprich mit ehemaligen Kundinnen und Kunden, Geschäftspartner:innen, Bekannten.
✅ Erzähle offen, dass Du nach einem Angestelltenjob suchst.
✅ Nutze Plattformen wie LinkedIn oder XING, um Dein Netzwerk zu aktivieren.
4️⃣ Stellen suchen
Neben dem Netzwerk kannst Du aktiv auf Jobsuche gehen:
- Arbeitsagentur → https://www.arbeitsagentur.de
- Jobportale wie Indeed, Stepstone, Monster
- Regionale Zeitungen und Onlineportale
-
Branchenportale (z. B. im Handwerk, in der Beratung, im Handel)
Tipp: Suche gezielt nach „50+ friendly“ Unternehmen – viele sind offen für erfahrene Bewerber:innen.
5️⃣ Arbeitsagentur und Jobcenter einschalten
Auch wenn Du bisher nicht in Kontakt mit der Arbeitsagentur standest: Es lohnt sich, einen Termin zu vereinbaren.
✅ Du bekommst Zugang zu speziellen Stellenangeboten.
✅ Du kannst an geförderten Weiterbildungen teilnehmen.
✅ Du erhältst Beratung zu Bewerbung und Karriereplanung.
6️⃣ Selbstbewusst auftreten
Viele Ex-Selbständige zweifeln an sich: „Ich war mein eigener Chef – warum sollte mich jemand anstellen?“
Doch:
✅ Du bringst Erfahrung, Verantwortungsbewusstsein und Problemlösungskompetenz mit.
✅ Du bist belastbar und flexibel.
✅ Du hast gelernt, mit Kund:innen, Lieferant:innen und schwierigen Situationen umzugehen.
Das sind keine Nachteile, sondern Stärken!
7️⃣ Offen für Neues sein
Vielleicht findest Du nicht sofort genau den Job, den Du Dir wünschst. Aber:
✅ Sei offen für verwandte Branchen.
✅ Prüfe, ob Teilzeit oder Projektarbeit eine Option ist.
✅ Überlege, ob eine Weiterbildung oder Umschulung Dich weiterbringen kann.
8️⃣ Förderungen und Unterstützung prüfen
Für ältere Arbeitssuchende gibt es oft besondere Programme, z. B.:
- Eingliederungszuschüsse für Arbeitgeber:innen (macht Dich attraktiver).
- Weiterbildungszuschüsse für Dich.
- Programme für Menschen 50+.
Infos: https://www.arbeitsagentur.de
9️⃣ Coaching oder Beratung nutzen
Es gibt viele spezialisierte Beratungsstellen, die Dir helfen können:
- Outplacement-Beratung
- Karriere-Coaches
- Senior Expert Services (z. B. SES) → https://www.ses-bonn.de
- Beratungen über Verbände und Kammern
🔟 Durchhalten und dranbleiben
Bewerbungen kosten Zeit und Nerven.
Es ist normal, Absagen zu bekommen.
Wichtig:
✅ Sieh das nicht als persönliche Niederlage.
✅ Hole Dir Feedback, wenn möglich.
✅ Bleib dran – jeder Bewerbungsprozess bringt Dich weiter.
💬 Stimmen aus der Praxis
„Ich dachte, mit 57 will mich niemand mehr. Aber über einen alten Kunden bin ich an eine Stelle gekommen – heute arbeite ich im Vertriebsteam und habe wieder Spaß an der Arbeit.“ – Martina, 58
„Mein Tipp: Such Dir Unterstützung. Ich habe mit einem Coach gearbeitet, um meine Bewerbungsstrategie zu verbessern, und das hat mir sehr geholfen.“ – Peter, 61
🔍 Was sagen die Expert:innen?
Laut der Bundesagentur für Arbeit haben Menschen über 50 durchaus gute Chancen am Arbeitsmarkt – besonders, wenn sie aktiv bleiben, Netzwerke nutzen und gezielt ihre Stärken herausstellen.
Quelle:
🏁 Zusammenfassung
✅ Mach Dir klar, was Du kannst und willst.
✅ Aktualisiere Deine Bewerbungsunterlagen.
✅ Nutze Dein Netzwerk.
✅ Sei offen für Neues.
✅ Hole Dir Unterstützung.
✅ Bleib dran – auch mit 50+ gibt es viele Chancen!
Quellen für diesen Abschnitt:
- https://www.arbeitsagentur.de
- https://www.ses-bonn.de
- https://www.stepstone.de
- https://www.karrierebibel.de
7. Häufige Fragen (FAQ) rund um den Wechsel von der Selbständigkeit ins Angestelltenverhältnis mit 50+
Viele, die mit 50+ überlegen, aus der Selbständigkeit auszusteigen, haben ähnliche Fragen, Unsicherheiten oder sogar Ängste. Ich habe hier die wichtigsten Fragen gesammelt und gebe Dir klare, praxisnahe Antworten.
1️⃣ Lohnt sich der Wechsel ins Angestelltenverhältnis mit 50+ überhaupt noch?
Ja, absolut!
Auch wenn Du „nur“ noch 10–15 Jahre arbeitest, kannst Du:
✅ Rentenpunkte sammeln,
✅ von betrieblicher Altersvorsorge profitieren,
✅ sozial abgesichert sein (Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung),
✅ psychologisch entlastet werden (weniger Verantwortung, mehr Stabilität).
Auch die letzten Berufsjahre zählen bei der Berechnung der Rente – und können einen echten Unterschied machen.
2️⃣ Wer stellt mich mit über 50 noch ein?
Mehr Unternehmen, als Du denkst!
Viele suchen gezielt nach erfahrenen Mitarbeitenden, weil:
- sie zuverlässig sind,
- sie belastbar sind,
- sie Führungserfahrung mitbringen,
- sie Verantwortung übernehmen können.
Gerade in Branchen mit Fachkräftemangel (Handwerk, Pflege, Bildung, IT) hast Du gute Chancen.
3️⃣ Wie erkläre ich in der Bewerbung, dass ich aus der Selbständigkeit zurück will?
Sei ehrlich und selbstbewusst!
Erkläre, dass Du:
✅ Deine Erfahrung jetzt in einem Team einbringen möchtest,
✅ weniger organisatorische Last willst,
✅ Dich wieder auf fachliche Aufgaben konzentrieren möchtest.
Wichtig: Nicht negativ reden („Ich kann nicht mehr“, „Ich bin gescheitert“), sondern positiv formulieren.
4️⃣ Was passiert, wenn ich keinen Vollzeitjob finde?
Es gibt Alternativen:
✅ Teilzeitstellen,
✅ Minijobs (rentenversicherungspflichtig!),
✅ Projektarbeit,
✅ Ehrenamt mit kleiner Aufwandsentschädigung.
Auch kleine Einkommensquellen können helfen, die Rente zu verbessern oder Altersarmut zu vermeiden.
5️⃣ Kann ich noch in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln?
Ja, wenn Du:
✅ unter 55 bist,
✅ ein sozialversicherungspflichtiges Angestelltenverhältnis aufnimmst.
Über 55 ist der Wechsel nur in Ausnahmefällen möglich (z. B. bei Grundsicherung).
Wichtig: Handle rechtzeitig!
6️⃣ Gibt es spezielle Programme für Menschen über 50?
Ja!
Über die Arbeitsagentur kannst Du:
✅ an speziellen Bewerbungsworkshops teilnehmen,
✅ Zuschüsse für Weiterbildungen bekommen,
✅ von Eingliederungszuschüssen profitieren (macht Dich für Arbeitgeber:innen attraktiver).
Infos: https://www.arbeitsagentur.de
7️⃣ Was, wenn ich krank bin oder eingeschränkt arbeitsfähig?
Dann gibt es Möglichkeiten:
✅ Teilzeit- oder leichte Tätigkeiten,
✅ Umschulungen oder Reha-Programme,
✅ Erwerbsminderungsrente (bei starker Einschränkung).
Sprich mit Deiner Krankenkasse, der Rentenversicherung oder der Arbeitsagentur.
8️⃣ Wie kann ich mich finanziell über Wasser halten, bis ich einen Job finde?
Prüfe:
✅ Anspruch auf Arbeitslosengeld I (wenn Du eingezahlt hast),
✅ Grundsicherung oder Bürgergeld (wenn kein anderes Einkommen da ist),
✅ Unterstützung durch Sozialverbände (z. B. VdK).
Wichtig: Frühzeitig Anträge stellen, damit es keine Lücken gibt.
9️⃣ Muss ich meine Selbständigkeit komplett aufgeben, um angestellt zu arbeiten?
Nicht unbedingt.
Du kannst auch:
✅ Teilzeit angestellt sein und nebenbei ein kleines Gewerbe weiterführen.
✅ Auf selbständige Projekte verzichten, die zu viel Risiko bringen, und nur sichere Aufträge annehmen.
Wichtig: Kläre mit Deinem Arbeitgeber, was erlaubt ist.
🔟 Wo bekomme ich persönliche Unterstützung und Beratung?
Hier einige Anlaufstellen:
- Deutsche Rentenversicherung → https://www.deutsche-rentenversicherung.de
- Arbeitsagentur → https://www.arbeitsagentur.de
- Verbraucherzentralen → https://www.verbraucherzentrale.de
- Sozialverbände (z. B. VdK) → https://www.vdk.de
- Senior Expert Services → https://www.ses-bonn.de
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