Musikvertriebe, Streaming & KI-Tools – Der ultimative Guide 2025 Von Kosten und Tantiemen bis zu Werbung – so veröffentlichst du Musik erfolgreich und profitabel.

Die Veröffentlichung von Musik war noch nie so zugänglich wie heute – und gleichzeitig so komplex. Unabhängige Künstlerinnen und Künstler stehen vor der Frage: Welcher Musikvertrieb bringt meine Songs auf alle wichtigen Streaming-Plattformen – und zu welchen Konditionen?
Von Jahresabos mit 100 % Künstleranteil bis zu kostenlosen Modellen mit Umsatzbeteiligung gibt es zahlreiche Optionen. Dazu kommen die Unterschiede bei den Tantiemen, die Plattformen wie Spotify, Apple Music oder Tidal pro Stream zahlen.
In diesem Beitrag erhältst du einen klar strukturierten Überblick über die wichtigsten Musikvertriebe, ihre Kostenmodelle, Provisionssätze und Zusatzleistungen – ergänzt um eine Liste der gängigsten Streamingdienste mit ihren geschätzten Auszahlungen pro Stream. So kannst du fundiert entscheiden, welcher Weg für deine musikalische Karriere am sinnvollsten ist.


Inhaltsverzeichnis

  1. Die Rolle des Musikvertriebs in der heutigen Musikindustrie

  2. Übersicht der wichtigsten Musikvertriebe
    2.1 Kostenmodelle im Vergleich
    2.2 Provisionssätze und Tantiemen-Modelle

  3. Streaming-Plattformen im Überblick
    3.1 Reichweite und Nutzerzahlen
    3.2 Durchschnittliche Tantiemen pro Stream

  4. Vor- und Nachteile verschiedener Vertriebsmodelle
    4.1 Feste Gebühren vs. Umsatzbeteiligung
    4.2 Kostenlos-Modelle im Praxistest

  5. Tipps zur Auswahl des passenden Musikvertriebs
    5.1 Faktoren, die Künstlerinnen und Künstler beachten sollten
    5.2 Fallbeispiele aus der Praxis

  6. Häufige Fehler bei der Veröffentlichung und wie man sie vermeidet

  7. KI-Modell zur Musikgenerierung

  8. FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Musikvertrieb

2. Übersicht der wichtigsten Musikvertriebe

Vertrieb Kostenmodell Tantiemen für Künstler Bemerkung
DistroKid $24.99/Jahr für unbegrenzte Releases 100 % Über 150 Plattformen, schnell, einfache Bedienung.
TuneCore $9.99/Song, $29.99/Album, oder $14.99/Jahr für Abo 100 % Über 150 Shops; Subscription auch möglich.
CD Baby $9.99/Song, $49/Album, 15 % von Tantiemen 85 % Keine Abokosten, einmalige Gebühr pro Release.
LANDR $9 pro Single, $25/EP oder Album, $23.99/Jahr Abo 100 % (teils 15 % Provision) Bis zu 250 Stores, Zusatzgebühren für Features.
Amuse Grundversion kostenlos, Pro $5/Monat 100 % Pro verteilt zu mehr Stores, Basismodell limitiert.
Symphonic $19.99/Jahr (Starter); 15 % Provision (Partner) 100 % (Starter), 85 % (Partner) Über 200 Plattformen; Bewerbung notwendig.
Ditto Music £19/Jahr (~22€), unbegrenzte Releases 100 % Über 150 Stores, jährlicher Festpreis.
ONErpm Kostenlos; 15 % Provision auf Einnahmen 85 % Eher weniger Stores, kein Festpreis.
recordJet Individuelle Paketpreise; keine Provision 100 % Deutsche Plattform; Kundendienst auf Deutsch.
RouteNote Kostenlos (85 % Tantiemen) oder $9.99/Mo (100 %) 85 % (Free), 100 % (Premium) Eigenes Preismodell für Free vs. Premium.

 

Fazit zur Strategie:

Für Künstler:innen ist es sinnvoll, den Vertrieb so zu wählen, dass er Zugang zu Spotify, Apple Music, Amazon Music und YouTube Music bietet – also die Plattformen mit hoher Reichweite und Kombi aus Umfang + Auszahlung abdeckt. Gleichzeitig bieten Tidal, Napster und Qobuz wertvolle Ergänzungen für Qualität und höhere Vergütung, wenn der Vertrieb auch diese Kanäle bietet.

Musikvertriebe sind das Bindeglied zwischen Künstlerinnen und Künstlern und den Streaming-Plattformen. Sie sorgen dafür, dass Songs in Stores wie Spotify, Apple Music, Deezer oder Amazon Music verfügbar sind und die Einnahmen korrekt ausgezahlt werden. Doch die Unterschiede bei Preisen, Tantiemen und Zusatzleistungen sind erheblich.

Zusätzliche Hinweise:

  • DistroKid, Ditto und Amuse Pro sind besonders beliebt, weil sie für eine Jahresgebühr keine Anteile von den Streaming-Tantiemen einbehalten.
  • Bei den meisten Distributoren behalten Künstler entweder 100 % der Einnahmen (bei fester Gebühr) oder zahlen als „kostenlose“ Variante einen prozentualen Anteil.
  • Projekte mit wenigen Releases (z.B. einzelne Singles) können mit CD Baby oder LANDR günstiger starten, bei vielen Veröffentlichungen sind Abo-Modelle günstiger.
  • Take-down-Gebühren und Zusatzfeatures wie YouTube-Monetarisierung können teils extra kosten.

Wichtige Tantiemen-Facts:

  • Die individuellen Streaming-Tantiemen variieren je nach Plattform und Land, hängen aber meist vom Streaming-Volumen ab und werden über den Vertrieb an Künstler ausgezahlt.
  • Performance- und mechanische Tantiemen werden oft zusätzlich über Verwertungsgesellschaften wie GEMA abgewickelt, nicht direkt über den Distributor.

2.1 Kostenmodelle im Vergleich

Es gibt drei Hauptmodelle, nach denen Musikvertriebe abrechnen:

  1. Abo-Modelle mit fester Jahresgebühr

    • Du zahlst einen festen Betrag pro Jahr und kannst unbegrenzt Musik hochladen.

    • Vorteil: 100 % der Streaming-Einnahmen bleiben bei dir.

    • Beispiele:

      • DistroKid – ab $24,99/Jahr, unbegrenzte Releases.

      • Ditto Music – ca. 22 €/Jahr, unbegrenzte Releases.

      • LANDR – ab $23,99/Jahr, Upload bleibt auch nach Kündigung aktiv.

  2. Einmalige Gebühren pro Release

    • Du zahlst nur, wenn du ein neues Projekt veröffentlichst.

    • Vorteil: Keine laufenden Kosten, besonders geeignet für wenige Releases pro Jahr.

    • Beispiele:

      • CD Baby – $9,99 pro Single, $49 pro Album.

      • LANDR – $9 pro Single, $25 pro Album (ohne Abo).

  3. Kostenlos-Modelle mit Umsatzbeteiligung

    • Es gibt keine Veröffentlichungskosten, der Vertrieb behält jedoch einen Prozentsatz deiner Einnahmen.

    • Vorteil: Kein Risiko, ideal für erste Schritte.

    • Beispiele:

      • Amuse (Free) – 0 € Kosten, aber eingeschränkter Store-Zugang.

      • ONErpm – kostenlos, 15 % Provision.

      • RouteNote Free – 85 % Künstleranteil, 15 % gehen an RouteNote.


2.2 Provisionssätze und Tantiemen-Modelle

Der Prozentsatz, den ein Vertrieb von deinen Einnahmen einbehält, ist oft entscheidend für deine langfristigen Einnahmen.

  • 100 % Künstleranteil (keine Provision)
    Bei den meisten Abo-Modellen behältst du sämtliche Streaming-Einnahmen.
    Beispiele: DistroKid, Ditto Music, LANDR (Abo), TuneCore (Abo), recordJet.

  • 85–91 % Künstleranteil
    Häufig bei kostenlosen Angeboten oder Einmalzahlungen mit Provision.
    Beispiele: CD Baby (ca. 9 % Provision), RouteNote Free (15 % Provision), ONErpm (15 %).

  • Zusatzkosten beachten

    • YouTube Content ID kann extra kosten (z. B. DistroKid $4,95/Jahr).

    • Take-down Fees (wenn ein Song gelöscht werden soll) bei manchen Anbietern kostenpflichtig.

    • UPC- oder ISRC-Codes sind bei den meisten inklusive, bei einigen jedoch nur gegen Aufpreis.


💡 Praxisbeispiel:
Wenn ein Song auf Spotify 1 Million Streams erreicht, ergeben sich bei einem durchschnittlichen Payout von 0,004 $ pro Stream etwa 4.000 $ Einnahmen.

  • Bei DistroKid (100 % Anteil, $24,99/Jahr) gehen die 4.000 $ komplett an dich.
  • Bei ONErpm (85 % Anteil) würdest du etwa 3.400 $ erhalten – 600 $ weniger.

3. Streaming-Plattformen im Überblick

Plattform Geschätzte Tantiemen pro Stream (USD) Besonderheiten Monatliche aktive Nutzer (MAU) Marktanteil (weltweit, Musik-Streaming)
Spotify 0,003 – 0,005 Marktführer, niedrige Auszahlungen ca. 696 Mio ca. 31,7 %
Apple Music 0,007 – 0,01 Hohe Auszahlungen, große Nutzerbasis ca. 93 Mio ca. 12,6 %
YouTube Music 0,00069 – 0,007 Sehr variable Auszahlungen, Abo-Typ abhängig 125 Mio (Kombi-Premium) ca. 9,7 %
Amazon Music 0,00402 Mittlere Auszahlungen, große Reichweite ca. 50 Mio ca. 11,1 %
Tencent Music *
Deezer 0,0011 – 0,0064 Weit verbreitet in Europa, variable Auszahlungen ca. 14 Mio ca. 1,3 %
Tidal 0,0128 – 0,0133 Höchste Payouts, kleinere Nutzerbasis
Napster 0,019 Sehr hohe Payouts, kleine Nutzerbasis
Pandora (Premium) 0,00133 Sehr niedrige Auszahlungen ca. 55 Mio (Pandora Radio)
SoundCloud 0,0019 Nischenplattform, niedriges Payout ca. 175 Mio
Qobuz 0,043 Extrem hohes Payout, audiophile Zielgruppe, wenige Regionen

* Tencent Music (mit Diensten wie QQ Music, Kugou, Kuwo) ist laut Marktdaten mit einem globalen Anteil von etwa 14,4 % die zweitstärkste Plattform – exakte MAU-Angaben variieren je nach Region, werden aber bei Musik-Streaming-Marktanteilen regelmäßig aufgeführt Exploding Topics.


Überblick & Interpretation

  • Spotify dominiert den Markt mit über 690 Mio monatlichen Nutzern, was etwa 31,7 % Marktanteil entspricht – das stärkste Einzelprofil in der Musik-Streaming-Landschaft Wall Street Journal+2Exploding Topics+2.
  • Apple Music als zweitstärkste Plattform kommt auf rund 93 Mio Nutzer und einen Anteil von ca. 12,6 % – eine solide Basis mit hohem Durchschnitts-Tantiemen WikipediaExploding Topics.
  • Amazon Music, YouTube Music, Deezer und Tencent Music teilen sich den Rest des Markts. Amazon kommt auf ca. 50 Mio Nutzer und etwa 11,1 % Marktanteil, Deezer nur auf etwa 14 Mio und einen Anteil von ca. 1,3 % WikipediaExploding Topics.
  • YouTube Music ist mit etwa 9,7 % Marktanteil und als Teil des angekündigten 125 Mio kombinierten YouTube‑Premium-Angebots ebenfalls relevant WikipediaExploding Topics.
  • Tidal, Napster und Qobuz verfügen zwar über sehr hohe Tantiemen pro Stream – sie sind aber in Sachen Verbreitung deutlich hinter den digitalen Großmächten.
  • SoundCloud und Pandora sind eher Nischenanbieter oder regional fokussiert, allerdings verzeichnen sie immer noch beachtliche Nutzerzahlen (~175 Mio bzw. 55 Mio) Wikipedia.

Diese Tabelle macht deutlich, dass die Höhe der Tantiemen pro Stream je nach Streaming-Plattform stark schwankt – teilweise um den Faktor 40 und mehr.

  • Tidal und Napster führen die Liste klar an: Sie zahlen pro Stream deutlich mehr als Spotify oder Apple Music. Allerdings ist ihre Nutzerbasis im Vergleich zu den Marktführern kleiner, was bedeutet, dass das potenzielle Gesamtvolumen an Streams geringer ausfallen kann.

  • Apple Music bietet einen guten Mittelweg: solide Auszahlungen bei gleichzeitig hoher Reichweite – besonders interessant für Künstlerinnen und Künstler mit einer treuen Fanbasis, die bereit ist, für Musik zu zahlen.

  • Spotify bleibt trotz niedriger Vergütung pro Stream die wichtigste Plattform für Sichtbarkeit, da die Reichweite und Marktanteile überragend sind. Wer Hörer:innen weltweit erreichen möchte, kommt an Spotify nicht vorbei – selbst wenn die Einnahmen pro Stream geringer sind.

  • YouTube Music fällt durch extreme Schwankungen bei den Tantiemen auf. Diese hängen stark davon ab, ob Hörer:innen einen kostenpflichtigen Premium-Account haben oder Inhalte kostenlos mit Werbung hören.

  • Plattformen wie Deezer, Pandora und SoundCloud sind oft nischenspezifisch und können in bestimmten Märkten oder Genres (z. B. elektronische Musik in Frankreich oder Lo-Fi auf SoundCloud) trotzdem wertvoll sein.

  • Qobuz ist ein Sonderfall: Es zahlt extrem gut, ist aber nur in ausgewählten Märkten aktiv und fokussiert sich auf audiophile Zielgruppen.

Fazit:
Für Künstlerinnen und Künstler lohnt sich in der Regel eine breite Distribution über alle relevanten Plattformen, um sowohl von hoher Reichweite (Spotify, YouTube Music, Apple Music) als auch von hohen Payouts (Tidal, Napster, Qobuz) zu profitieren. Entscheidend ist, den eigenen Vertrieb so zu wählen, dass er alle diese Plattformen abdeckt.

4. Vor- und Nachteile verschiedener Vertriebsmodelle

Der richtige Musikvertrieb entscheidet maßgeblich darüber, wie viel am Ende von deinen Streaming-Einnahmen übrig bleibt – und wie reibungslos deine Musik weltweit verfügbar wird. Neben der Auswahl der Plattformen ist das Abrechnungsmodell der wichtigste Faktor.


4.1 Feste Gebühren vs. Umsatzbeteiligung

Feste Gebühren (Abo- oder Release-Preis)

  • Funktionsweise: Du zahlst entweder einen festen Jahresbeitrag (z. B. $24,99 bei DistroKid) oder einen einmaligen Betrag pro Veröffentlichung (z. B. $9,99 bei CD Baby pro Single).

  • Vorteile:

    • 100 % deiner Streaming-Tantiemen gehören dir.

    • Kalkulierbare Kosten: Egal wie erfolgreich dein Song wird, der Vertrieb verdient nicht pro Stream mit.

    • Ideal für hohe Streamingzahlen oder mehrere Releases pro Jahr.

  • Nachteile:

    • Jahresgebühr fällt auch an, wenn du keine Musik veröffentlichst.

    • Bei nur einem Release pro Jahr kann es teurer sein als ein Provisionsmodell.

💡 Beispielrechnung:
Bei 1 Mio. Streams auf Spotify (~$4.000 Einnahmen) bleiben dir bei DistroKid (100 %) die gesamten $4.000, während bei einem 15 %-Provisionsmodell nur ca. $3.400 übrig bleiben.


Umsatzbeteiligung (Provisionsmodelle)

  • Funktionsweise: Der Vertrieb nimmt keinen oder nur einen geringen Festpreis, behält dafür einen Anteil deiner Einnahmen (meist 10–20 %).

  • Vorteile:

    • Kein finanzielles Risiko – du zahlst nur, wenn du verdienst.

    • Gut geeignet für Einsteiger:innen oder geringe Streamingzahlen.

  • Nachteile:

    • Bei wachsender Reichweite kann die Provision langfristig teurer werden als eine feste Gebühr.

    • Bei Erfolg gehen dir dauerhaft Anteile verloren.

💡 Beispielrechnung:
Bei 500.000 Streams (~$2.000) und einer Provision von 15 % gehen $300 an den Vertrieb – jedes Jahr, solange der Song online bleibt.


4.2 Kostenlos-Modelle im Praxistest

Es gibt auch kostenlose Vertriebsmodelle, bei denen weder Jahresgebühren noch Release-Kosten anfallen. Sie finanzieren sich ausschließlich über Umsatzbeteiligung oder Zusatzleistungen.

  • Beispiele:

    • Amuse Free – kostenlos, aber eingeschränkte Plattformabdeckung und längere Freigabezeiten.

    • RouteNote Free – 85 % Künstleranteil, dafür keine Kosten.

    • ONErpm – kostenlos, aber 15 % Provision auf Einnahmen.

Vorteile:

  • Ideal zum Testen von Veröffentlichungen ohne Investition.
  • Kein Risiko, wenn der Song kaum Streams erzielt.

Nachteile:

  • Geringere Einnahmen pro Stream wegen Provision.
  • Häufig weniger Zusatzfunktionen (z. B. kein Schnell-Release, weniger Plattformen).
  • Manche Free-Modelle wirken weniger attraktiv für Playlists und kuratierte Feeds, da sie nicht immer dieselben Marketing-Optionen bieten.

Zwischenfazit:

  • Bei regelmäßigen Veröffentlichungen und ambitionierten Streamingzielen sind Abo-Modelle oft am lukrativsten.
  • Für Einsteiger:innen oder gelegentliche Releases kann ein kostenloses oder provisionsbasiertes Modell sinnvoll sein.
  • Wichtig: Versteckte Zusatzkosten (z. B. für YouTube Content ID, Cover-Lizenzen, Takedowns) im Vertrag prüfen.

5. Tipps zur Auswahl des passenden Musikvertriebs

Die Wahl des richtigen Musikvertriebs hängt nicht nur von den Gebühren oder der Plattformabdeckung ab – sie ist eine strategische Entscheidung. Ein passender Distributor kann nicht nur deine Reichweite, sondern auch deine Einnahmen und deinen Arbeitsaufwand maßgeblich beeinflussen.


5.1 Faktoren, die Künstlerinnen und Künstler beachten sollten

1. Ziel und Veröffentlichungsstrategie

  • Regelmäßige Releases:
    Wer mehrmals im Jahr Singles oder Alben veröffentlicht, profitiert meist von einem Abo-Modell mit 100 % Einnahmen (z. B. DistroKid, Ditto Music, LANDR Abo).
  • Einzelne Veröffentlichungen:
    Bei einem Album alle paar Jahre kann ein einmaliges Gebührenmodell (z. B. CD Baby) günstiger sein.
  • Experimentelle oder Test-Veröffentlichungen:
    Kostenlos-Modelle (z. B. RouteNote Free, Amuse Free) minimieren das Risiko.

2. Plattformabdeckung

  • Prüfen, ob der Vertrieb alle relevanten Streamingdienste anbietet – inkl. Nischen-Plattformen wie Qobuz oder Beatport, falls relevant.
  • Manche Distributoren haben exklusive Partnerschaften (z. B. direkte Deals mit Tidal oder TikTok Sounds).
  • Internationale Reichweite beachten – nicht alle Vertriebe liefern in jedes Land.

3. Auszahlungsgeschwindigkeit & Mindestbeträge

  • Einige Anbieter zahlen monatlich, andere vierteljährlich.
  • Mindest-Auszahlungsschwellen (z. B. $5, $20, $50) können relevant sein, wenn du noch wenige Streams hast.

4. Zusatzleistungen & Marketing-Tools

  • Playlist-Pitching (z. B. Spotify Editorial Submission)
  • YouTube Content ID zur Monetarisierung von Musik in Videos
  • Smartlinks für einheitliche Song-Links zu allen Plattformen
  • Pre-Save-Kampagnen zur Promotion vor dem Release
  • Manche bieten sogar physische Distribution (CDs, Vinyl) an.

5. Vertragsbedingungen

  • Rechte an den Masters: Du solltest immer alle Rechte behalten.
  • Kündigungsfristen: Manche Abo-Modelle löschen Songs bei Nichtverlängerung.
  • Versteckte Gebühren: Für Takedowns, Cover-Songs, ISRC/UPC-Codes.

5.2 Fallbeispiele aus der Praxis

Fall 1 – Die Newcomerin mit wenigen Releases

Anna veröffentlicht zwei Singles pro Jahr. Ein Abo für $24,99 bei DistroKid lohnt sich erst, wenn sie mehr Songs bringt. Besser: CD Baby pro Release, damit keine Fixkosten anfallen.


Fall 2 – Der Indie-Künstler mit hoher Aktivität

Max bringt monatlich neue Songs raus und erreicht 500.000 Streams/Jahr. Bei einem kostenlosen Modell (85 % Anteil) verliert er ~ $300 jährlich. Ein Abo mit 100 % Einnahmen bringt ihm langfristig mehr Gewinn.


Fall 3 – Der DJ mit Nischenpublikum

Carlos veröffentlicht vor allem auf Beatport, Traxsource und Spotify. Er wählt einen Vertrieb, der spezialisiert auf elektronische Musik ist und direkte Deals mit diesen Plattformen hat.


💡 Tipp:
Lege dir eine einfache Excel- oder Google-Sheet-Tabelle an, in der du erwartete Streams, Einnahmen pro Stream und die Gebührenmodelle gegenüberstellst. So kannst du in 5 Minuten sehen, welches Modell dir am meisten bringt.

6. Häufige Fehler bei der Veröffentlichung und wie man sie vermeidet

Die Veröffentlichung von Musik ist heute technisch einfach – aber organisatorisch und strategisch oft eine Stolperfalle. Viele unabhängige Musiker:innen verlieren Zeit, Geld und Reichweite, weil sie typische Fehler begehen, die sich mit ein wenig Planung leicht vermeiden lassen.


6.1 Falsche oder unvollständige Metadaten

  • Problem: Falsch geschriebene Künstlernamen, fehlende Songwriter-Infos oder fehlerhafte ISRC-/UPC-Codes können dazu führen, dass Songs nicht korrekt zugeordnet oder Tantiemen nicht richtig ausgezahlt werden.

  • Folge: Einnahmen gehen verloren, oder der Song taucht in den falschen Künstlerprofilen auf.

  • Lösung:

    • Vor Upload alle Metadaten doppelt prüfen.

    • ISRC (International Standard Recording Code) pro Song eindeutig vergeben.

    • UPC (Universal Product Code) pro Release korrekt angeben.

    • Schreibweise des Künstlernamens einheitlich halten.


6.2 Falsches Veröffentlichungsdatum

  • Problem: Zu kurzfristig angesetzte Release-Termine verhindern Playlist-Pitching oder Vorbestellungen.

  • Folge: Weniger Streams am Starttag, geringere Chancen auf kuratierte Playlists.

  • Lösung:

    • Mindestens 3–4 Wochen Vorlauf zwischen Upload und Veröffentlichung einplanen.

    • Bei großen Projekten sogar 6 Wochen für PR, Marketing und Playlist-Pitches.


6.3 Urheberrechtliche Stolperfallen

  • Problem: Nutzung von Samples, Coverversionen oder Remixen ohne Lizenz.

  • Folge: Songs können gesperrt oder gelöscht werden; Einnahmen gehen verloren.

  • Lösung:

    • Samples nur mit klarer Lizenz oder aus lizenzfreien Libraries verwenden.

    • Bei Covers die nötige mechanische Lizenz einholen (z. B. über Harry Fox Agency oder nationale Verwertungsgesellschaften).


6.4 Falsche Vertriebswahl

  • Problem: Der Vertrieb deckt nicht alle gewünschten Plattformen ab oder hat hohe versteckte Gebühren.

  • Folge: Musik ist nicht überall verfügbar, Einnahmen werden unnötig geschmälert.

  • Lösung:

    • Vorab Plattformliste des Distributors prüfen.

    • Gebührenstruktur genau lesen – inkl. Takedown- und Zusatzkosten.


6.5 Kein Marketing-Plan

  • Problem: Song wird einfach hochgeladen und dann auf Streams gehofft.

  • Folge: Selbst guter Content erreicht kaum Reichweite.

  • Lösung:

    • Vor dem Release Social-Media-Content vorbereiten (Teaser, Behind-the-Scenes, Lyric-Clips).

    • Pre-Save-Kampagnen auf Spotify starten.

    • E-Mail-Liste oder Community aktivieren.


6.6 Keine Kontrolle der Abrechnungen

  • Problem: Viele Künstler:innen vertrauen blind auf die Auszahlungsberichte ihres Vertriebs.

  • Folge: Fehler oder fehlende Zahlungen bleiben unbemerkt.

  • Lösung:

    • Monatliche oder quartalsweise Abrechnungen prüfen.

    • Streamzahlen mit Plattform-Statistiken (Spotify for Artists, Apple Music for Artists) abgleichen.


6.7 Fehlende Archivierung

  • Problem: Original-Dateien, Cover-Art oder Master gehen verloren.

  • Folge: Bei einem Wechsel des Vertriebs oder Neuveröffentlichung fehlen wichtige Assets.

  • Lösung:

    • Zentrale Backup-Struktur (lokal + Cloud) für alle Audio-, Grafik- und Metadaten anlegen.


💡 Extra-Tipp:
Nutze Checklisten für jeden Release. Das sorgt für einen reibungslosen Ablauf – vom Mastering bis zum Marketing – und minimiert Stress vor dem Veröffentlichungstag.

7. KI-Modell mit denen man Musik erstellen kann

Hier ist eine übersichtliche Tabelle mit einigen der bekanntesten KI-Modelle zur Musikgenerierung, inklusive kurzer Beschreibungen. Suno.com hebe ich dabei besonders hervor – inklusive Gründen dafür, warum ich diese Plattform besonders empfehle.

KI-Modell / Plattform Beschreibung & Besonderheiten Empfehlung Suno.com?
Suno AI (Suno.com) Generiert in Sekunden professionelle Songs (mit oder ohne Gesang) aus Texteingabe. Bietet hohe Audioqualität, kommerzielle Lizenzierung, einfache Bedienung, vielseitige Musikstile. Ja – meine klare Empfehlung.
Udio Text-zu-Musik Modell mit Gesang und Instrumenten; Nutzer:innen erhalten Songs per Prompt, plus Remix-Optionen. Gut, aber rechtliche Bedenken beachten.
OpenAI Jukebox KI, die Songs mit Gesang im Roh-Audio-Bereich (raw audio) generiert; kann Genre, Künstlerstil und Lyrics steuern. Technisch beeindruckend, eher für Forschung.
OpenAI MuseNet MIDI-basierte KI, die Stücke mit bis zu 10 Instrumenten in bis zu 15 Stilen komponiert. Nettes Experiment, eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten.
SongBloom Neueste Forschung (2025): Kombination aus autoregressivem Skizzieren und Diffusion, für kohärente, lange Songs. Promising – noch nicht kommerziell verfügbar.
MusicLM (Google) Textgesteuerte Musikgenerierung mit hoher Audioqualität, konsistent über mehrere Minuten. Forschungsklassiker, nicht öffentlich.
MuseGAN GAN-Modell für symbolische Mehrspurmusik (z. B. Piano-Roll) – ideal für harmonische Begleitung. Experimentell, gut als Ergänzung.
NSynth (Magenta / Google) WavetNet-Autoencoder zur Generierung neuartiger Klänge – experimenteller Sounddesign-Ansatz. Nischen-Anwendung, kein vollständiger Song.
Riffusion Wandelt Text in Klang-Spektrogramme um und erzeugt daraus kurze Musikfragmente via Rücktransformation. Kreativ, aber eher als Klanggenerator nützlich.
Eleven Music (ElevenLabs) Neuester KI-Musikgenerator (2025), kommerziell nutzbar, mit Kontrolle über Stil, Sprache, Abschnitte und Strukturen. Vielversprechend, aber neu am Markt.

Warum Suno.com besonders empfehlenswert ist

  • Extrem zugänglich und intuitiv: Nutzer:innen generieren Songs per Texteingabe in Sekundenschnelle – keine musikalische Vorerfahrung nötig.
  • Hohe Audioqualität: Erzeugt Studio‑nahen Sound für Pop, Jazz, Electronica etc., inklusive Gesang und Instrumentierung.
  • Kommerzielle Nutzung erlaubt: Musik ist 100 % urheberrechtlich frei und darf in Videoinhalten, Podcasts etc. genutzt werden.
  • Regelmäßige Weiterentwicklung: Funktionen wie Stem-Separation, Style-Transfer und Audio-Extension stehen bereit.
  • Marktposition & Innovation: Suno verhandelt mit großen Labels wie Universal, Sony und Warner über KI-Lizenzen – zeigt Ambitionen für Fairness und Zukunftsfähigkeit

Rechtliche Hinweise & Kritik

  • Urheberrechtsstreitigkeiten: Major Labels und die RIAA haben Klagen gegen Suno (und Udio) eingereicht, da unklar ist, ob Trainingsdaten urheberrechtlich geschützte Musik enthielten.
  • Slinger von Urheberrechtsorganisationen: In Großbritannien warnte die Ivors Academy wegen Sunos Lyrics‑Generator ReMi – mögliche Reproduktion bestehender Songtexte ohne Lizenz.

8. FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Musikvertrieb


1. Welcher Musikvertrieb ist der beste für unabhängige Künstlerinnen und Künstler?

Das hängt von deiner Veröffentlichungsstrategie ab:

  • Viele Releases pro Jahr → Abo-Modelle wie DistroKid, LANDR Abo oder Ditto Music.
  • Wenige Releases → Einmalzahlung wie bei CD Baby.
  • Null Budget → Kostenlose Modelle wie Amuse Free oder RouteNote Free.

2. Bekomme ich bei allen Vertrieben 100 % meiner Einnahmen?

Nein.

  • Abo-Modelle: Meist 100 % Künstleranteil.
  • Kostenlose Modelle: Oft nur 80–90 %, da Provision einbehalten wird.
  • Einmalzahlung: Teils Provision (z. B. CD Baby ca. 9 %).

3. Kann ich meinen Vertrieb später wechseln?

Ja, aber:

  • Du musst Releases bei einem neuen Distributor neu hochladen.
  • Bei manchen Anbietern können dabei Streams & Playlists verloren gehen.
  • Tipp: UPC- und ISRC-Codes gleich lassen, um Rankings zu behalten.

4. Welche Streaming-Plattform zahlt am meisten pro Stream?

Aktuell (2025) ist es Qobuz ($0,043 pro Stream), gefolgt von Napster ($0,019) und Tidal (~$0,013).
Allerdings sind die Nutzerzahlen dort kleiner als bei Spotify oder Apple Music.


5. Wie lange dauert es, bis meine Musik online ist?

Je nach Anbieter zwischen 24 Stunden (DistroKid Express) und 2–3 Wochen.
Für Playlist-Pitching solltest du mindestens 3–4 Wochen Vorlauf einplanen.


6. Muss ich mich zusätzlich bei der GEMA oder einer anderen Verwertungsgesellschaft anmelden?

Ja, wenn du in Deutschland Urheberrechte an deiner Musik hast und Tantiemen aus Radio, TV oder Live-Auftritten erhalten willst.
Streaming-Tantiemen vom Vertrieb ersetzen nicht GEMA-Zahlungen.


7. Kann ich Coverversionen oder Remixe veröffentlichen?

Ja – aber nur mit der passenden Lizenz:

  • Covers: Mechanische Lizenz (in Deutschland meist über GEMA).
  • Remixe: Zustimmung der Rechteinhaber:innen notwendig.

8. Werden Musikvideos automatisch mitverteilt?

Nein.
Vertriebe kümmern sich um Audio-Releases. Für Videos brauchst du z. B. YouTube Content ID oder separate Videovertriebe.


9. Was passiert, wenn ich mein Abo kündige?

  • Einige Anbieter (z. B. DistroKid) entfernen deine Musik bei Kündigung, wenn du keine „Legacy-Option“ buchst.
  • Andere (z. B. LANDR Abo) lassen bestehende Uploads online.

10. Wie finde ich heraus, auf welchen Plattformen mein Song verfügbar ist?

Die meisten Distributoren geben nach dem Upload eine Store-Liste aus.
Du kannst deine Veröffentlichung auch manuell suchen oder Tools wie Songwhip oder Feature.fm Smart Links nutzen.

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