Die Sachkundeprüfung gemäß § 34i GewO ist für alle erforderlich, die als Immobiliardarlehensvermittler tätig werden möchten. Eine erfolgreiche Prüfung ist die Grundvoraussetzung für die Erteilung einer entsprechenden Gewerbeerlaubnis.
Da die Prüfung ausschließlich von den Industrie- und Handelskammern (IHKs) abgenommen wird, ist es wichtig, sich frühzeitig über Termine, Fristen und Standorte zu informieren. In diesem Abschnitt erhalten Sie detaillierte Informationen zur Planung und Anmeldung Ihrer Prüfung.
1. Prüfungstermine: Wann finden die § 34i Prüfungen statt?
Die IHKs setzen die Prüfungstermine individuell fest, sodass es keine deutschlandweit einheitlichen Termine gibt. Die meisten IHKs bieten jedoch monatliche oder quartalsweise Prüfungstermine an. Je nach Nachfrage kann es bei einigen Kammern aber auch längere Wartezeiten geben.
Wie finde ich den nächsten Prüfungstermin?
Um den für Sie passenden Termin zu finden, können Sie auf der Webseite Ihrer zuständigen IHK nachsehen oder sich direkt telefonisch erkundigen. Alternativ bietet die DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammer) eine Übersicht über alle regionalen IHKs.
§ 34i Prüfungsstandorte und Links zur Anmeldung
Die Sachkundeprüfung gemäß § 34i GewO kann bundesweit bei verschiedenen Industrie- und Handelskammern (IHK) abgelegt werden. Dabei stehen zahlreiche Prüfungsstandorte zur Verfügung, sodass Sie die Prüfung in Ihrer Nähe absolvieren können.
1. Auswahl des Prüfungsstandortes
Jede IHK legt eigenständig ihre Prüfungstermine und Fristen fest. Deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig über die nächstgelegene IHK und deren Prüfungsmodalitäten zu informieren. Eine Übersicht der Prüfungsorte bietet die DIHK (Deutsche Industrie- und Handelskammer) oder die jeweilige regionale IHK. Typische Prüfungsorte sind: (Gebühren Stand 17.03.2025)
Prüfungsablauf und Prüfungsfragen der § 34i Sachkundeprüfung
Die Sachkundeprüfung nach § 34i Gewerbeordnung (GewO) ist eine zentrale Voraussetzung für alle, die als Immobiliardarlehensvermittler tätig werden möchten. Sie dient dazu, sicherzustellen, dass alle Vermittler über das notwendige Fachwissen verfügen, um Kunden kompetent und rechtssicher zu beraten.
Die Prüfung wird von den Industrie- und Handelskammern (IHKs) durchgeführt und besteht aus zwei Teilen:
- Schriftliche Prüfung (Multiple-Choice-Test)
- Mündliche Prüfung (Fachgespräch mit Prüfern)
In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie die Prüfung abläuft, welche Themen abgedeckt werden und welche Beispielprüfungsfragen Sie erwarten können.
Ablauf der schriftlichen Prüfung
Die schriftliche Prüfung ist der erste Teil der Sachkundeprüfung und wird in der Regel am Computer oder in Papierform durchgeführt. Sie besteht aus Multiple-Choice-Fragen (MC-Fragen) und prüft das grundlegende Fachwissen aus verschiedenen Themengebieten.
Dauer und Format
- Prüfungsdauer: 120 – 150 Minuten (abhängig von der IHK)
- Fragenanzahl: ca. 60 – 80 Fragen
- Fragentypen: Multiple-Choice-Fragen (eine oder mehrere richtige Antworten)
- Bestanden ab: ca. 50 – 60 % richtige Antworten (je nach IHK unterschiedlich)
Die Prüfung ist modular aufgebaut, d. h., sie besteht aus verschiedenen Themenbereichen, die unterschiedliche Gewichtungen haben.
Prüfungsthemen
- Berufsrecht
- Rechtliche Grundlagen
- Recht in Vermittlung und Beratung
- Wirtschaftliche und Steuerliche Grundlagen
- Finanzierung
- Kreditwürdigkeit
- Produkte
- Kreditsicherung
- Risiken & Kündigung
Ablauf der mündlichen Prüfung (Fachgespräch)
Die mündliche Prüfung findet nach Bestehen der schriftlichen Prüfung statt und dauert etwa 20–30 Minuten. Sie wird als Einzelprüfung oder in Kleingruppen von 2–3 Personen durchgeführt.
Struktur der mündlichen Prüfung
- Fachgespräch mit Prüfern (IHK-Experten)
- Fallbezogene Fragen aus der Praxis
- Simulation eines Kundengesprächs
Der Kandidat soll zeigen, dass er in der Lage ist, fachliche Zusammenhänge zu erklären und eine professionelle Kundenberatung durchzuführen.
Typische Fragen in der mündlichen Prüfung
Fallbeispiel: Ein Kunde möchte ein Immobiliendarlehen für den Kauf einer Eigentumswohnung aufnehmen. Welche Faktoren müssen Sie in der Beratung berücksichtigen?
Mögliche Antworten:
- Einkommens- und Vermögensverhältnisse des Kunden prüfen
- Finanzierungsbedarf berechnen
- Zinsbindung und Tilgungsraten erklären
- Risiken und Absicherungen (z. B. Restschuldversicherung) erläutern
Frage: Wie erklären Sie einem Kunden den Unterschied zwischen Annuitätendarlehen und Tilgungsdarlehen?
Antwort:
- Beim Annuitätendarlehen bleibt die monatliche Rate konstant, während sich der Zins- und Tilgungsanteil über die Laufzeit ändert.
- Beim Tilgungsdarlehen bleibt die Tilgungsrate konstant, während die Gesamtbelastung monatlich sinkt.
Frage: Welche rechtlichen Vorschriften müssen Sie als Immobiliardarlehensvermittler beachten?
Antwort:
- Einhaltung des § 34i GewO
- Offenlegungspflichten nach dem Kreditwesengesetz
- Dokumentationspflichten und Widerrufsrecht beachten
Wie wird die mündliche Prüfung bewertet?
Die Prüfer bewerten folgende Aspekte:
- Fachliche Korrektheit der Antworten
- Strukturierte und verständliche Erklärung
- Sicheres Auftreten und Kommunikationsfähigkeit
- Praxisnahe Anwendung des Wissens
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